FC St. Pauli Tischtennis

Landesliga 1. Herren: 2. Spieltag

FCSP 1 – TuS Germania Schnelsen 3 (11.09.2019)

Mittwochabend 19:30 in der Laeiszstr.12, Heimspieltag für die Erste der Kiezzocker. Es geht ins erste Heimspiel, gespielt wird in gleicher Besetzung wie schon beim ersten Saisonsieg gegen TTG 207. Diesmal allerdings drehten wir die Doppel etwas, unser beiden „Lulatsche“ Jan und Flo bildeten unser Doppel eins. Unser McDonald-Liebhaber der letzten Woche ging zusammen mit dem Capitano als Doppel zwei an den Start. Unser Doppel drei war, wie in der letzten Woche, Fritschi mit unserer neuen iranischen Geheimwaffe Pouria – oder wie wir ihn jetzt schon nennen: „Furia“!
Die Gäste aus Schnelsen traten mit einer gut durchmischten Mannschaft an. Drei Junge, Drei Alte, wenn ich es so ausdrücken darf 😊

In den drei Doppeln ging es direkt wie erwartet heiß her. Insgesamt sahen die Zuschauer 13 von möglichen 15 Sätzen, die gespielt werden konnten.
Unsere Riesen konnten ihr Doppel nach großartigen und spannenden Ballwechseln dann glücklicherweise im fünften Satz zu ihren Gunsten entscheiden. Hier zahlte sich die Erfahrung und das Geschick, speziell im Aufschlag-Rückschlagspiel, sehr aus.

Eine richtige „Reise“, wie man in Fachkreisen eine richtig harte Niederlage nennt, gab es dann wohl zum ersten Mal, seitdem diese Konstellation existiert, für Jurek und Ali, die dem Einser-Doppel der Gäste relativ zügig nach drei Sätzen gratulieren mussten. Es war also wie zu erwarten schon nach den ersten beiden Doppeln eine sehr ausgeglichene Partie. Den nächsten Krimi gab es dann direkt im Anschluss – verschnaufen war also nicht drin.

Pouria und Fritschi ergänzten sich nach anfänglichen Problemen im ersten Satz immer besser und fighteten sich in das Spiel. Nach einem knappen gewonnenen zweiten Satz folgte ein etwas deutlicherer Sieg im dritten Durchgang – 2:1 Satzführung. Diese Führung jetzt einfach nach Hause bringen lautete die Devise in der Satzpause. Doch die Jungs aus Schnelsen ließen sich davon nicht beirren und spielten weiter mutig nach vorn. 2:2, der Ausgleich… Nochmal ein fünfter Satz für die Zuschauer und die Nerven der eigenen Teamkameraden. Den deutlich besseren Start in diesen letzten Durchgang erzielten dann leider die Gegner, deren Mut und Kampfgeist – so muss man es fairerweise sagen – dann auch belohnt wurde und sie das Glück des Tüchtigeren einfach auf ihrer Seite hatten. So ging das Doppel Drei nach starkem Kampf aller vier Sportler an den TuS.

Mit diesem kleinen Rückstand von 1:2 musste Jan, der Rückhandspinner, dann in sein erstes Heimspiel-Einzel auf dem Kiez. Der Gegner Torben Busch, ein junger Wilder (bekannt dafür, immer mal einen Großen der 1900-TTR-Region zu ärgern) machte es unserer Nummer Eins mit seinem spinfreudigen Platzierungsspiel in jeder Situation schwer, so dass es zügig 0:2 stand. Gepushed und gecoacht von Jurek, seinem alten Weggefährten aus vergangenen Tagen, wurschtelte sich unser Riese in den vierten Satz. In diesen startete er dann auch recht gut und das Spiel drohte aus Schnelsener Sicht etwas zu kippen. 8:8 im vierten Durchgang. Busch mit zwei mutigen Rückhand-Bananen auf Jans Aufschlag wurde belohnt. 8:10, bei eigenem Aufschlag ließ Torben sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte mit 1:3.

Somit ging Schnelsen zwischenzeitlich mit 1:3 in Führung. Allerhöchste Zeit einen Weckruf zu starten. Gesagt, getan. Jurek, letzte Woche noch etwas der Pechvogel der Partie, zeigte heute, dass er nicht umsonst zu einem der besten Spieler der ersten Landesliga gehört. Peter Post, wirklich kein Schlechter, wurde von ihm in drei Sätzen kurz und schmerzlos zurück auf die Bank geschickt. Bähmm! Da war er, der Startschuss. Jurek brachte mit seinem Sieg unsere Lokomotive in Fahrt, aus den nächsten 4 Einzeln gingen wir je als Sieger vom Tisch!

Unsere bärenstarke Mitte – in Person von Flo und Pouria – ließ ihren Gegnern nicht wirklich eine Chance. Pouria „frühstückte“ den jungen Rafael Simon Fernandez, der sein spanisches Temperament nur schwer zügeln konnte, regelrecht ab. 15 Punkte insgesamt durfte er machen, eher er unserem Noppenspezialisten zum 3:0 gratulieren durfte. Unsere Routine spielte seine volle Erfahrung gekonnt aus, einzig im ersten Satz hatte er das Nachsehen. Die große Stärke von Flo war wieder einmal das Aufschlagspiel, sowie der erste Ball. Hier machte er einfach kaum Fehler und zwang den Gegner vermehrt zu überhasteten Aktionen. 3:1 hieß es am Ende.

Und so drehten wir binnen 30 Minuten das Spiel. 4:3 waren wir nun in Führung.

Unten sollte, wie schon in der letzten Woche, wenig anbrennen. Fritschi spielte im ersten Satz furios auf und erspielte sich schnell Satzbälle – die er dann aber etwas zu leichtfertig vergab, so dass sich sein Gegner den ersten Satz in der Tat noch mit 10:12 schnappte. „Kann ja wohl nicht sein“, so ungefähr müssen wohl die Gedanken von unserem Daddy ausgesehen haben. Deutlich konzentrierter und mit noch mehr „Biss“ ging er nun in den zweiten Satz, hier zeigte er schöne Blocks und tolle Topspins, die zu direkten Punktgewinnen führten. 3:1 hieß es hier am Ende.

Mit einem 5:3 ging nun unser Capitano und Ballonabwehrkünstler Ali an den Start. Gegen den erfahrenen Wolfgang Gafron hatte er nur im zweiten Satz seine Probleme, beziehungsweise er verfiel wieder in alte Muster und kasperte etwas zu weit hinter dem Tisch rum. Ging aber gerade noch mal gut… 3:0 war unterm Strich dann aber doch ein verdientes Ergebnis.

Mit einer Menge Euphorie ging es nun in die zweite Einzelrunde. Hier erwischte Jan leider keinen guten Start und wurde, auf gut Deutsch, ziemlich überrollt. Zugegebenerweise hat Peter Post aber auch einfach „alles“ getroffen. Man hätte ihm in diesem Einzel wohl sonst wen vor die Nase setzen können, er hätte ihn aus der Halle geschossen. Etwas geknickt über zwei Einzelniederlagen widmete Jan sich somit wieder dem Anfeuern.

Zwischenstand 6:4. „Es könnte noch einmal richtig eng werden“ ging wohl durch jeden unserer Köpfe.

Von diesem kurzen Gedanken der Unsicherheit ließen wir uns aber nicht beeinflussen, wir wollten gewinnen und das spürte man!

Und wie wir das wollten, keinen einzigen Satzgewinn gönnten wir unseren Gästen mehr. Die nächsten drei Einzel gingen allesamt mit 3:0 an uns.
Den Startschuss machte für dieses furiose Finish mal wieder Jurek, der alte Hexenmeister. Mit wahnsinnigen Schüssen aus allen Lagen ließ er Torben keine Chance und gewann verdient mit 3:0. Flo ließ seinen Gegner nur im zweiten Satz einmal an einem Satzgewinn „schnuppern“, ehe er im dritten Satz kurzen Prozess machte und das Spiel ebenfalls mit 3:0 für sich entschied. Somit war es, wie schon letzte Woche, unser Neuling mit dem seltsamen Schläger, der nun den Sack zumachen konnte und dies auch nach allen Regeln der Materialkunst tat. Sein Gegner kam wirklich gut mit unangenehmen Schnittwechseln zurecht, musste nach einem etwas umkämpften zweiten Satz aber ebenfalls „Furia“ zum 3:0 gratulieren.

So hieß es am Ende 9:4!

Recht zufrieden also durften wir nun für unser neues Mannschaftsfoto posieren. Und kaum zu glauben, aber wahr, unser Modeexperte Ali ist nicht mehr der Eitelste in der Mannschaft. Pouria, unser Jüngling im Team, tritt nun in seine Fußstapfen. Ganze 5 Minuten verschwand er nämlich erst einmal in der Umkleide, ehe wir dann unser Bild machen konnten.

In diesem Sinne: „Hauptsache, die Haare liegen“ 😊

Forza St.Pauli!

 

Wo ist Pouria??

So sehen Sieger aus!!

Text und Fotos: Aljoscha Gbiorczyk

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